Leitfaden für Pirschjagd
In den letzten siebzig Jahren sind die Bestände mehrerer Wildarten zurückgegangen. Der Bestand an Rebhühnern und Hasen sind nicht mehr so groß wie früher. In der „guten alten Zeit“ konnte man leicht mit zehn bis fünfzehn Hasen oder Rebhühnern von einer guten Jagd nach Hause kommen. Man möchte seufzen, wenn man solche Geschichten von älteren Jägern hört oder in der Jagdliteratur darüber liest. Es gibt aber auch Erfolgsgeschichten in der dänischen und europäischen Fauna.
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Pirsch auf Hirschwild

Noch nie hatten wir einen so guten Bestand an Hirschwild wie jetzt. Rehwild, Rotwild und Damwild sind an mehr Stellen und in immer größeren Rudeln vorhanden, die so groß sind, dass manche Landwirte dies bei ihren Erträgen spüren. Wir Jäger aber sollten darüber nicht traurig sein, dies bietet im Gegenteil immer mehr Jägern gute Möglichkeiten für einzigartige Jagderlebnisse, die früher nur wenigen vorbehalten waren. Pirsch auf Hirschwild ist daher eine der Jagdarten, die sich in Zukunft noch weiter verbreiten wird. Während früher ein Jungjäger damit begann, eine Ente, ein Rebhuhn oder einen Hasen niederzulegen, ist heute für viele Jungjäger ein Stück Hirschwild die erste Jagdbeute. Daran ist nichts auszusetzen, es ist nur ein Ergebnis einer sich verändernden Fauna. Um bei der Pirschjagd erfolgreich zu sein, ist in erster Linie eine gute Planung der Jagd wichtig. Planung ist eine besondere Disziplin, da man dabei schon die Vorfreude auf die gute Jagdsituation spürt. Wenn man ein neues Jagdrevier erhatlen hat, das man noch nicht genau kennt, empfiehlt es sich, mit ehemaligen Jägern oder Grundbesitzern zu sprechen, von denen man Informationen über den Bestand erhalten kann. Insbesondere für unerfahrene Jäger kann sich dieses Wissen als nützlich erweisen. Es ist auch ratsam, das Gelände auf einer Karte zu studieren. Aber nichts ist so gut wie außerhalb der Jagdsaison selbst die Natur zu erkunden. Wenn man noch wenig erfahren ist, wäre es gut, das Revier mit einem erfahrenen Jäger zu begehen, der einem dabei helfen kann, einen ersten Überblick über die Jagdsituation zu erhalten und Tipps und Tricks geben kann. Bevor Sie auf Ihre erste Jagd gehen, müssen Sie auch sicherstellen, dass Ihre Ausrüstung in Ordnung ist.

Ein gutes Fernglas
Ein Teil der Vorbereitung besteht auch darin, durch das Gelände zu fahren oder zu gehen, um nach Tieren zu suchen, die Sie jagen möchten. Sie brauchen also nicht nur während der Jagd ein gutes Fernglas. Mit einem Fernglas können Sie das Alter des Tieres besser einschätzen und eine Beute leichter aus der Ferne erkennen. Auf der Jagd selbst ist ein gutes Fernglas eine Notwendigkeit. Bei einer Bockjagd an einem Frühlingsmorgen ist es wichtig, das man die Umgebung mit einem Fernglas absuchen kann! Dies macht es wesentlich leichter, das Wild im glitzernden Morgentau auszumachen.
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Ein weiterer Vorteil eines guten, lichtstarken Fernglases besteht darin, dass es viel Licht einfängt, so dass Sie im letzten Licht des Tages tatsächlich besser und mehr durch das Fernglas sehen als mit bloßem Auge. Es gibt Ferngläser in vielen Größen, aber wenn Sie viel auf Pürsch laufen möchten, anstatt still auf einem Ansitz zu sitzen, werden Sie sich über eines freuen, das nicht zu schwer und klobig zum Umhertragen ist.

Schießstock
Das Wichtigste bei der Jagd ist, einen sicheren Schuss abzugeben, damit das Wild auf möglichst humane und effiziente Weise getötet wird – dies gilt für alle Wildarten. Daher ist ein guter Schießstock erforderlich, um das Gewehr aufzusetzen, damit Sie einen festen Anschlag haben. Es gibt eine Vielzahl von Konstruktionen mit einem oder mehreren Beinen und verschiedenen Möglichkeiten, das Gewehr aufzusetzen. Das Wichtigste ist, dass die Größe zum Jäger passt und dass Sie auf dem Schießstand mit dem Schießstock üben, den Sie bei der Jagd verwenden möchten. Es hat wenig Sinn, auf dem Schießstand das Gewehr liegend einzuschießen und dann mit einem Schießstock auf Jagd zu gehen, dessen Benutzung man nicht geübt hat.
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Viel Wild wird bereits dadurch die Geräusche verscheucht, die ein Jäger macht, wenn er versucht, seinen neuen vierbeinigen Schießstock auf die richtige Höhe einzustellen und das Gewehr richtig daraufzulegen. Diese Dinge müssen vorher gründlich geübt werden, damit sie auf der Jagd schnell, leise und fast automatisch ausgeführt werden und der Schuss ordnungsgemäß abgegeben werden kann. Ein Zusatznutzen eines guten Schießstock besteht darin, dass man auch sein Fernglas bei der Pirsch damit abstützen kann und so einen ruhigeren Blick auf die Umgebung hat.

Messer
Während ein Messer für manche eine Waffe ist, war es für den Jäger immer schon ein notwendiges Werkzeug. Schließlich geht es nicht nur darum, das Wild zu erlegen, die große Freude besteht darin, es zu kochen und anschließend zu genießen. Ohne ein gutes und scharfes Jagdmesser kommen wir nach einer erfolgreichen Jagd mit dem toten Tier nicht weit. Das Messer ist einer der schönsten Ausrüstungsgegenstände für alle, die schöne Dinge lieben. Es gibt Messerhersteller, die exklusive Werkzeuge aus exotischen Hölzern und mit handgenähten Lederscheiden herstellen, und nachdem es im Laufe der Jahre unzählige Wildstücke aufgebrochen hat, erhält jedes Messer seine eigene Geschichte, da es nicht mehr nur eine kalte Klinge in der Scheide ist, sondern Zeuge vieler großartiger Jagderlebnisse. Das Messer gehört daher zu den Lieblingsgegenständen des Jägers – es hängt an der Seite und hofft, dass die Vorbereitung, das Pirschen und der Schuss gelingen.
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Waffen und Munition
Es gibt so viele Meinungen zu Waffen und Munition, wie es Jäger gibt. Jeder hat seine persönliche Erfahrung mit bestimmten Kalibern und Munitionsarten, und als Neuling kann man schnell verwirrt werden, wenn der eine dies sagt und der andere etwas ganz anderes. Für den Jungjäger wollen wir unsere Empfehlungen daher ganz einfach halten: Das Jagdrecht stellt besondere Anforderungen an das Gewicht und die Geschwindigkeit von Projektilen. Wenn Sie sich an das Jagdrecht halten, können Sie sicher sein, dass die Waffe für Ihre Beute ausreicht.
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Sorgen Sie immer dafür, das Gewehr vor der Jagd und bei einem Munitionswechsel einzuschießen. Achten Sie vor allem auf ein gutes Zielfernrohr. Es hat keinen Sinn, auf einem sehr teuren Gewehr ein billiges Zielfernrohr zu verwenden! Lassen Sie das Zielfernrohr von einem Fachmann so montieren, dass es gut auf dem Gewehr sitzt und das richtige Verhältnis zum Abstand des Auges hat. Zuletzt dazu der vielleicht wichtigste Hinweis: Üben Sie am Schießstand in allen Stellungen, die bei der Jagdpraxis auftreten können, dann sind Sie gut vorbereitet.

Nah am Wild
Morgenpirsch bei Ostwind. Dem unerfahrenen Jäger sagt dies vielleicht noch nicht viel, aber wenn Sie es versuchen, wissen Sie, wie groß diese Herausforderung ist. Sie pirschen gegen den Wind, damit das Wind keine Witterung aufnehmen kann – und gleichzeitig scheint Ihnen die tiefstehende Sonne direkt ins Gesicht. Wenn die Sonne so tief steht, ist die Sicht sehr erschwert – selbst mit dem Fernglas. Gleichzeitig hat das Wild optimale Bedingungen, um den Jäger zu sehen!
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Nutzen Sie Sonne und Wind

Anstatt direkt gegen den Wind und damit gegen die Sonne zu gehen, können Sie versuchen, Ihren Weg so zu planen, dass Sie in Seitenwind pirschen. Dies ist natürlich nicht immer möglich, wenn sich das Reviergelände dafür nicht eignet. Gleiches gilt für eine Abendpirsch bei Nordwestwind – je nach Jahreszeit natürlich. Im Winter geht die Sonne früher unter und geht nicht bis nicht nach Nordwest. Es ist das Verhältnis von Sonne und Wind aus derselben Richtung, was die Herausforderung darstellt. Die Abendsonne blendet normalerweise nicht so sehr wie die Morgensonne. Hat man hingegen die Sonne im Rücken, ist man vom Wild schwer zu erkennen, da es ebenfalls nicht gut Dinge im Gegenlicht erkennen kann. Allerdings wirft man dann lange Schatten und sollte sich daher im Schatten von Bäumen und anderer Vegetation bewegen. Denken Sie bei Ihrer Pirschjagd also immer an das Verhältnis von Sonne und Wind. Wenn die Bedingungen für eine morgendliche Jagd nicht geeignet sind oder wenn Sie morgens einige Tage hintereinander keine Tiere gesehen haben, empfiehlt es sich möglicherweise, die Pirsch auf die Mittagszeit zu verlegen.

Gelände kennen
Wind ist nicht immer gleich und kommt nicht unbedingt stets aus einer bestimmten Richtung. Der Wind kann sich in Niederungen, entlang von Hecken und an Waldrändern drehen, ebenso auf Lichtungen im Wald. Daher ist es wichtig, sein Gelände genau zu kennen und zu wissen, wie sich der Wind bei verschiedenen Windrichtungen verteilt. Dies gilt auch für die Platzierung von Hochsitzen und Leitern. Eine gute Vorbereitung außerhalb der Saison kann schnell den Unterschied zwischen reinem Jagdglück und gut geplantem Jagderfolg aufmachen. Wenn man sein Jagdrevier und seinen Wildbestand gut kennt, wird es wie ein zweites Zuhause, und gutes Jagdhandwerk bietet daher mehr als nur einen Schuss und etwas Fleisch in der Gefriertruhe.
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Das ganze Jahr lang die Augen offen halten

Ein guter Tipp ist es, eine kleine Flasche mit Kalk auf die Jagd mitzunehmen. Mit einem kleinen Druck auf die Flasche können Sie damit schnell die Windrichtung feststellen. Alternativ können Sie auch eine Handvoll trockenes Gras oder Blätter in die Luft werfen, selbstverständlich ohne übermäßige Armebewegungen. Achten Sie beim Begehendes Geländes außerhalb der Saison auf Stellen, wo sich das Wild scheuert oder das Geweih fegt. Häufig bleiben die Tiere in dieser Gegend oder kommen dahin zurück. Wechsel sind die Wege des Wildes, und wenn man eine Kreuzung zwischen zwei Wildwechseln findet, verdoppelt man seine Chancen. Gerade zu Beginn des Frühlings liebt das Wild die Sonne, und die Tiere halten sich daher oft an der Sonnenseite von Waldstücken oder Futterplätzen auf. Wenn Sie auf Erkundungstour gehen, können Sie auch Plätze, an denen sie gerne liegen. Es ist wichtig, all diese kleinen Zeichen von Wildaktivität zu kennen, ebenso sollte man darauf achten, ob sie sich von und zu einem besonders attraktiven Futterplatz bewegen.

Bewegung
Konzentrieren Sie sich auf das Wild und bewegen Sie sich extrem langsam. Immer, wenn Sie einen kleinen Schritt von auch nur zwanzig Zentimetern machen, ändert sich Ihr Blickwinkel, und ebenso können Sie dadurch vielleicht vom Wild entdeckt werden. Heben Sie das Fernglas langsam an die Augen. Kein Zweifel: Geduld ist eine wichtige Tugend des Pirschjägers! Sich langsam zu bewegen, ist der beste Weg zum Erfolg. Üben Sie, anstatt beim Gehen nach unten zu schauen, die Fähigkeit, den Boden mit den Füßen zu spüren – spüren sie ihn, bevor Sie auftreten und Ihr Gewicht darauf verlagern. Halten Sie den Blick nach vorne und zur Seite und verwenden Sie Ihr Fernglas häufiger, als Sie für notwendig halten. Schauen Sie auch ab und zu nach hinten.
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Bei windigem Wetter stehen die Tiere ruhiger im Wald als sonst. Ihr Geruchs- und Gehörsinn wirkt bei diesen Bedingungen nicht optimal und sie wählen daher die sicherste Lösung – still zu stehen. Dadurch ist das Wild zwar nicht so leicht zu entdecken wie bei ruhigem Wetter, aber wir können auch ein bisschen näher herankommen. Bei einer Pirschjagd bei windigem Wetter müssen die Tiere im Bewuchs und in etwas höherer Vegetation gesucht werden. An solchen Tagen müssen wir die Umgebung besonders gründlich mit dem Fernglas absuchen, um leichte Veränderungen in der Natur zwischen den Stämmen und hinter den Büschen zu entdecken.

Jede Jagd ist anders

Deshalb ist eine Jagd immer spannend und das ist es, warum wir immer wieder auf Jagd gehen. Wenn wir im Voraus wüssten, wie alles ablaufen würde, würden wir schnell das Interesse verlieren. Die alte Redensart: „In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, aber in der Praxis“, trifft besonders auf die Jagd zu. Das ist das Schöne an der Jagd, wir können noch so sehr Perfektion anstreben, letztlich bleibt es immer ein Wechselspiel zwischen Natur und Mensch. Wir werden niemals den Verlauf des Kampfes völlig bestimmen können. Nur selten ergibt es sich, dass alles ideal zusammentrifft, aber wenn wir gut üben und uns gut vorbereiten, können wir Glück haben, und dies auch immer häufiger. Jeder hat seine ganz eigene Erfahrung damit, was für ihn in seinem speziellen Revier Erfolg bringt. Die größte Quelle für Erfolgs ist es, so oft wie möglich im Revier zu sein und eigene Erfahrungen zu sammeln.

Hirschwild zerwirken
Zunächst muss gesagt werden, dass es an sich nicht besonders schwer ist, ein Tier so zu zerlegen, dass es als Lebensmittel verwendet werden kann, und es schwierig ist, dabei etwas wirklich falsch zu machen. Grundsätzlich muss die Decke abgezogen und müssen die Innereien herausgenommen werden, und dann kann der Rest verwendet werden. Daran sollte der Anfänger immer denken, wenn er unsicher ist. Einfach loslegen und sich darin üben.
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Gleichwohl kann es sehr von Vorteil sein, sich von einem erfahrenen Fleischer zeigen zu lassen, wie man es richtig macht. Dies sorgt dafür, dass Sie viel mehr Freude an Ihrer Jagdbeute haben – besonders bei den größeren Tieren. Ein Fleischer kann Ihnen auch zeigen, wie Sie eine Keule richtig ausbeinen, wie die einzelnen Stücke heißen und wie sie am besten zubereitet werden. Dieses Wissen und die Fähigkeit, auch diesen Teil der Jagd zu meistern, vollendet das Erlebnis der Jagd und sorgt für Freude am Esstisch mit Gästen und der Familie. Als Jäger sollten wir möglichst alles verwenden, was wir erjagt haben, und sowohl Herz als auch Leber sind ausgezeichnete Delikatessen.

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