Eiderente

Fast jeder, der während des Winters dänisches Seegebiet besucht hat, konnte die Eiderente erleben. Man sieht sie meist, wenn sie in niedriger Höhe oberhalb der Wasseroberfläche in einer Reihe anfliegen, oder wenn sie in kleinen oder großen Schwärmen auf den Wellen wiegen. Insbesondere das Männchen fällt ins Auge.

Weicher als weich
Somateria mollissima ist der lateinische Name der Eiderente. Somateria besteht aus zwei griechischen Wörtern. Soma bedeutet Körper und Erion bedeutet Daune, was zusammen so viel wie „Daunenkörper“ heißt, während das Lateinische mollissima „sehr weich“ bedeutet. Also: „Sehr weicher Daunenkörper“. Das ist für die Eiderente und ihre Federtracht völlig zutreffend.
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Ein spektakulärer Vogel

Die Eiderente ist ein sehr spektakulärer Vogel. Der Flügelspannweite beträgt etwa 100 cm und das Gewicht liegt bei knapp 3 kg. Das Männchen hat eine schöne weiße Farbe, einen schwarzen Bauch und eine blasse pfirsichfarbene Brust. Es hat einen unverwechselbaren weißen, schwarzen und blassgrünen Kopf. Allerdings verblasst die grüne Farbe mit der Zeit, nachdem das Tier erlegt ist. Man sollte also kurz nach dem Erlegen ein Foto machen, wenn man die schönen Farben verewigen möchte. Hierbei soll erwähnt werden, dass die Eiderente in Dänemark zum jagdbaren Wild gehört. Das Weibchen ist in der Regel etwas kleiner, aber tatsächlich haben die Eiderenten die Größe kleinerer Gänsearten. Das Weibchen hat wie so viele Erdbrüter verschiedene Schattierungen von Braun, damit es auf dem Nest möglichst unentdeckt bleibt.

Die Eiderenten brüten in Kolonien mit vielen anderen Artgenossen. Nach Angaben des dänischen Ornitologenvereins ist die Insel Saltholm die bedeutendste dänische Brutstätte. Schätzungen gehen von 25.000 Brutpaaren aus – das sind etwa 25 Prozent des dänischen Bestandes. Es gibt sowohl Vor- als auch Nachteile beim Brüten in Kolonien. Der Vorteil besteht darin, dass jedes einzelne Nest eines unter vielen ist und daher nicht so exponiert ist. Der Nachteil ist jedoch, dass Eierräuber wie Silbermöwen und Marderartige durch die schiere Anzahl auf die Brutkolonie aufmerksam werden. Für den Menschen war es ein großer Vorteil, dass die Eiderenten in Kolonien brüten. Es vereinfachte das Einsammeln der Daunen in riesigen Mengen.
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In den vergangenen Jahren jedoch hatte es der Bestand schwer. Für die Gründe gibt es mehrere Theorien. Eine besagt, dass es weniger Miesmuscheln gibt, die die wichtigste Nahrungsquelle der Eiderenten darstellt. Grund dafür kann eine bessere Wasserqualität sein, was erst einmal verwundert. Man geht jedoch davon aus, dass die Zufuhr von Nährstoffen in den Gewässern zu einem enormen Wachstum an Miesmuscheln geführt hat, was wiederum zu einer Zunahme an Eiderenten führte. Schätzungen gehen davon aus, dass es in den 1930er-Jahren nur etwa 1.500 Brutpaare in Dänemark gab, und diese Zahl stieg auf mehr als 25.000 Brutpaare in den 1990ern. Daher ist der stagnierende und vielleicht sogar rückläufige Bestand vermutlich Ausdruck dafür, dass wir uns einem natürlichen Bestand nähern, der an die Wasserqualität angepasst ist.

Wann ist die beste Jagdzeit?
Mitte Oktober gibt es sehr gute Chancen, einen Eidererpel zu erlegen, denn dann kommen viele Zugvögel aus dem Norden an. Allerdings bleiben viele Eiderenten in den dänischen Gewässern über den Winter, sodass man bei der Jagd auf dem Meer noch bis Januar auf Eiderenten waidwerken kann. Besonders in milden Wintern sieht man viele Eiderenten an den Küsten in Südost-Dänemark.
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Was braucht man zur Jagd?

Die klassische Jagd auf Eiderenten findet auf dem Meer statt. Das heißt, Jagd von einem Boot mit einem Motor, mit dem man näher an die Eiderenten-Schwärme heranfährt, sodass man in Schussweite ist, wenn die Vögel abstreichen. Da Eiderenten sehr schusshart sind, muss man zur Schussabgabe nah genug sein. Zu weit abgegebene Schüsse sollten vermieden werden, da ein angebleiter Vogel sehr lange tauchen. Eine ungeschriebene Regel lautet: Wer bedauerlicherweise einen Vogel angebleit hat, stellt das Schießen auf weitere Vögel solange ein, bis er den angeschossenen Vogel gefunden und erlöst hat – auch wenn man dann die Chance vertut, andere Vögel zu erlegen. Die Jagd auf dem Meer stellt nicht ganz so hohe Anforderungen an die Ausrüstung. Lockvögel sind nicht erforderlich, und spezielle Kleidung auch nicht – aber die Kleidung muss warm und wasserdicht sein. Bei der Jagd auf dem Meer täuscht man den Vögeln vor, ein ganz herkömmliches Boot zu sein. Es erfordert natürlich einiges an Geschick, unbemerkt zu den Vögeln zu fahren. Dazu findet man gute Ratschläge auf YouTube und auf strandoghavjagt.dk (nur in dänischer Sprache). Die Eiderenten können auch von einem speziellen Entenjagd-Boot oder vom Strand aus gejagt werden. Bei der Jagd von Land MUSS man einen apportierenden Hund dabei haben. Ein größerer, robuster Hund ist vorzuziehen, da die Eiderente ein großer Vogel ist und das Meerwasser im Herbst den kleineren Hunderassen schnell die Kraft raubt. Bei dieser Art der Jagd sind Entenlocker ein wichtiger Teil der Jagd und Tarnkleidung kann auch nicht schaden.

Eine kulinarische Spezialität

Die Eiderente hat einen besonderen Geschmack. Sie ist vermutlich der Grund, warum stets dazu geraten wird, Tauchenten in Buttermilch einzulegen, um den kräftigen Geschmack abzumildern. Vermutlich lässt sich der Geschmack auf die vielen verspeisten Miesmuscheln zurückführen.

Der leicht tranige Geschmack lässt sich auch dadurch reduzieren, indem jede Art von Fett vom Fleisch entfernt wird. Man sollte sowieso nur das schiere Fleisch verwenden. Aus dem Brustfleisch eines Eiderenten-Männchens lassen sich große Steaks rausschneiden. Man kann sie wie Kalbsleber servieren. Ein wenig hart gebraten mit weichen, gebratenen Zwiebeln, grobem Roggenbrot und einem Porter (dunkles Bier) dazu. Ein köstliches Gericht!

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