Gänsejagd
Die Gänsejagd findet als Lockjagd statt. Gänse sind ausgesprochen scheu und äugen sehr gut. Gänse streichen morgens zu ihren Futterplätzen, normalerweise offene Felder. Es lohnt sich, am Vortag den Strich der Gänse auszukundschaften. Zudem empfiehlt es sich Locker mitzubringen, die richtig eingesetzt, die Gänse näher an den Jäger bringen, bevor er seinen Schuss abgibt. Ein sicherer Schuss kann erst angebracht werden, wenn man ihre Augen sehen kann, denn Gänse sind ausgesprochen schusshart. Eine gute Deckung und Tarnung ist unabdingbar. Nebel, diesiges Wetter, schlechte Sichtverhältnisse eignen sich besonders gut für die Gänsejagd. Gänse fallen gerne gegen den Wind ein, weshalb es sich empfiehlt, auf die Windrichtung zu achten. So weiß man, aus welcher Richtung sie kommen werden und man kann die optimale Schussposition zu den Lockattrappen einnehmen.
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Herausforderungen bei der Gänsejagd

Die erste Herausforderung bei der Gänsejagd ist die Deckung. Die Gänse dürfen nicht den geringsten Verdacht schöpfen. Zu beachten ist, dass die Gänse, wenn beim Einfallen nach unten äugen, weshalb es nicht reicht, sich hinter Strohballen zu verstecken, die von oben nicht decken. Die nächste Herausforderung ist, dass man meist dann draußen ist, wenn normale Menschen von schlechtem Wetter reden, denn genau das sind die besten Bedingungen, um den Gänsen auf Schussentfernung heranzukommen. Oberstes Gebot: rechtzeitig am Strich sein – also bevor die Gänse streichen. Die Gänselocker aufstellen und warten, bis sie zur Futtersuche kommen. Die Wartezeit kann sich in die Länge ziehen, warme Kleidung ist deshalb ein unbedingtes Muss.

Deerhunters Empfehlungen für die Gänsejagd

Wartezeit

Erlebnis, das erst verdient sein will. Das Glück ist dem Jäger nicht immer hold. Die ersten Gänse, die wir sahen, fielen zu unserem Ärger einige Felder weiter ein. Wir bereuten unser Entscheidung. Oder hatten wir sie vergrämt? Wir hatten die Felder über mehrere Tage beobachtet und überall lag Gänsemist. Es musste eindeutig an uns liegen. Standen die Lockvögel richtig? War unsere Deckung nicht gut genug oder lag es an den Hunden? Wir mussten uns etwas einfallen lassen. Es blieb uns nichts anderes übrig, als die Locker woanders aufzustellen und uns einen neuen Ansitz zu suchen. Unsere Gänse auf den Nachbarfeldern wurden bei dem Wirbel natürlich flüchtig, danach war es totenstill. Der Himmel war leer, Tageslicht überflutete die Felder und im Bauch machte sich Knurren bemerkbar. Die Wartezeit, wenn nichts anderes zu tun ist als zu warten, ist der Jäger frei. Keine Arbeit, keine andere Ablenkung. Gedanken ziehen wie die Gänse am Himmel vorbei, manche sind hochtrabend andere brechen langsam durch den Nebel ein, gleiten weiter und entschwinden in unbekannte Weiten. Und da passierte es, meine erste Gans und ich verfehlte. So in mich versunken ohne Augen und Ohren für die Welt. Was ist das nur für ein Neuling auf Gänsejagd! Mein Mitjäger malte mit dem Finger ein Fragezeichen in die Luft und lachte. Es war ein aufmunterndes Lachen; er wusste genau, was passiert war, alle Jäger kennen das.

Deerhunter Empfiehlt

ANSTRENGUNG
Jetzt wieder hellwach bei der Sache soll die nächste Gans kommen. Innig wird auf eine zweite Chance gehofft – nur eine noch! Die einzige 100-prozentige Chance des Tages und ich fehle. Das kann man doch nicht auf sich sitzen lassen. Wie die Gänsejagd ausging? Erzählungen, vor allem Jägerlatein gehen im Allgemeinen gut aus. So auch diese, es wurde letztlich noch ein vortrefflicher Tag. Die Strecke zählte letztlich fünf prächtige Gänse. Das Geräusch der auf den Boden fallenden Gans, werde ich wahrscheinlich nie vergessen. Ehrfurcht überkommt einen angesichts der Größe und des Gewichts dieses Flugwildes. Am Rückweg gab es jetzt wegen der Gänse noch mehr zu schleppen aber es hat sich gelohnt. Schwere, müde Arme und bleierne Stiefel, mögen noch viele solche Tage auf Gänsejagd kommen.
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