Waldschnepfe

Lieb Kind hat viele Namen und das gilt auch für die Waldschnepfe, die oftmals einfach Schnepfe genannt wird, aber auch den Beinamen „der Vogel mit dem langen Gesicht“ trägt und deren wissenschaftliche Bezeichnung Scolopax rusticola lautet. Der Begriff „Schnepfe“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen „snepfe“, was so viel wie Schnabel bedeutet. Und der äußerst lange Schnabel ist denn auch für das Aussehen der Waldschnepfe charakteristisch. Die Waldschnepfe hat relativ kurze Beine und kann sich mit ihrem graubraunen Gefieder optimal im Waldboden tarnen. Man muss geschickt sein und Glück haben, um im Herbst eine Waldschnepfe zu entdecken, die sich im Waldboden versteckt. Die großen Augen der Waldschnepfe liegen nahezu mittig an der Schädelseite und ermöglichen somit ein Sichtfeld von 360 Grad. Das Federkleid ist bei beiden Geschlechtern identisch.

Die Waldschnepfe ist ein Frühlingsbot
Die Waldschnepfe wiegt rund 300 Gramm und hat eine Flügelspannweite von 60 Zentimetern. Damit ist sie doppelt so groß wie eine Bekassine, mit der sie leicht verwechselt werden kann. Die beiden Arten leben in ganz unterschiedlichen Biotopen. Die Bekassine bevorzugt sumpfige Feuchtgebiete, während sich die Waldschnepfe, wie der Name schon sagt, im Wald aufhält. Im Frühling kann man die charakteristischen „knorzenden“ Lautäußerungen einer Waldschnepfe hören. Es ist ein ganz besonderer Klang, der sich am besten als „Roaark, Roaark, Roaark“ beschreiben lässt. Dieses Knorzen gibt sie von sich, wenn sie in einer Höhe von 30 bis 40 Metern über den Baumkronen um eine Lichtung fliegt.
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Im Alter von ca. zwei Jahren ist die Waldschnepfe geschlechtsreif. Das Weibchen legt im allgemeinen vier Eier. Die Schnepfe ist einer der wenigen Watvögel, der in einem Jahr zwei Gelege produzieren kann, wenn die Umstände dies zulassen. Die Küken schlüpfen nach 22 Tagen aus den bebrüteten Eiern und sind im Laufe von 2 bis 3 Wochen in der Lage, sich selbst zu versorgen.

Regenwürmer stehen auf der Speisekarte ganz oben
Die Nahrung der Waldschnepfe besteht hauptsächlich aus Regenwürmern. Wenn man eine Waldschnepfe sieht, die steht und mit den Beinen auf den Boden trommelt, dann versucht sie damit, die Regenwürmer an die Oberfläche zu locken. Die Waldschnepfe verschmäht jedoch auch andere Insekten und Larven nicht und im Winter, wenn der Boden gefroren ist, stillt sie ihren Hunger mangels besserer Nahrung durch Pflanzensamen. Der Verbreitungsgrad der Waldschnepfe erstreckt sich von England im Westen bis hin nach Japan im Osten. Der globale Bestand wird auf 15 Millionen Vögel geschätzt. Es handelt sich also nicht um eine bedrohte Art. Im Hinblick auf den europäischen Bestand gibt es in Skandinavien die größte Anzahl an Waldschnepfen.
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Die Schnepfen fallen ein
In Dänemark gibt es unter den Waldschnepfen sowohl sesshafte Vögel, also Waldschnepfen, die das ganze Jahr hierbleiben, als auch zahlreiche Zugvögel. Wenn es davon plötzlich nur so wimmelt, nennt man dies den „Schnepfeneinfall“. Typischerweise kann man dies im November erleben, wenn der Winter in Nordskandinavien und Russland hereinbricht und die Waldschnepfen Richtung Süden nach Dänemark ziehen. Bei Regen und Sturm aus West-Südwest lassen sich die Schnepfen in großer Anzahl in den dänischen Wäldern und Gebüschen nieder, um dort auf besseres Flugwetter zu warten. Es wird vermutet, dass Hunderttausende von Schnepfen von Oktober bis Dezember an Dänemark vorbeiziehen und in der Jagdsaison werden jährlich rund 40.000 Schnepfen erlegt.
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Die Schnepfe ist eine schöne Trophäe

Eine Trophäe ist in der Regel etwas, das man mit Haarwild in Verbindung bringt, aber bei der Schnepfe gibt es sogar zwei Trophäen, da sie zwei Malerfedern hat. Die Malerfeder ist die äußerste Handschwinge vor der ersten Schwungfeder der Schnepfe. Sie ist ca. 3 cm lang und besonders spitz. Die Malerfeder wurde früher von Kunstmalern als Pinsel genutzt, daher ihr Name. Es gibt kleine Platten, auf die man die Malerfedern setzen kann. Sie können auch die äußeren 3-4 Zentimeter des unteren Schnepfenschnabels abschneiden – so erhält man eine schöne kleinen Halterung für die Malerfedern.

Ein kulinarisches Erlebnis

Schnepfendreck ist eines der traditionsreichsten Wildgerichte, das wir haben. Eine Schnepfe ist kein großer Vogel, daher muss man für diese Vorspeise eine Schnepfe pro Gedeck berechnen. Hier eine kurze Anleitung für die Zubereitung: Die Schnepfen rupfen und die Innereien entfernen. Die an der Leber sitzende Gallenblase entfernen. Herz, Leber und Kaumagen fein hacken. Eine fein gehackte Schalotte in Butter andünsten, die Innereien hinzugeben und kurz mitbraten. Einen Esslöffel Sahne und ein Eigelb hinzufügen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und etwas frisch gehackte Petersilie beigeben. Vier Scheiben Formbrot in Butter rösten und die Farce darauf verteilen. Die Schnepfen zurichten, indem man den Schnabel zwischen Unterkörper und Oberschenkel schiebt, anschließend in Butter in einer Pfanne bräunen und mit Salz und Pfeffer würzen. 100 ml Hühnerfond und 200 ml Sahne hinzufügen. Deckel auflegen. Die Schnepfen 15 bis 20 Minuten lang schmoren und dann aus der Pfanne nehmen. Die Soße eventuell leicht mit Maizena binden. Den Schnepfendreck 3 Minuten grillen. Pro Teller einen Vogel zusammen mit dem Schnepfendreck und etwas Soße anrichten.

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