Drückjagd

Die Drückjagd wird immer mit der Jagd auf Schalenwild verbunden, bei der das Wild langsam zu den Schützen „gedrückt“ wird, die am Ansitz auf Leitersitzen und Hochsitzen warten. Hunde dürfen nicht verwendet werden. Sie würden zu weit gehen und das Wild treiben, aber das Wild soll sich still und ruhig den Schützen nähern, damit es waidgerecht erlegt werden kann. Wird das Wild aus den Einständen „gedrückt“ und nicht von Hunden gehetzt, benutzen sie gerne ihre gewohnten Wechsel. Das heißt, die Schützen können an diesen Wechseln angestellt werden. Die Drückjagd kann großflächig mit vielen Jägern oder kleinflächiger mit wenigen Jägern angelegt werden und sie kann in mehrere kleine Triebe aufgeteilt werden. Wenn das Wild langsam auf den Schützen zukommt, kann er es ansprechen und selektieren.

Herausforderungen bei der Drückjagd
Man muss sich im Revier sehr gut auskennen, den Bestand kennen und eine Drückjagd muss geplant werden. Viele Stunden sind zum Auskundschaften der Wechsel und besten Ansitzmöglichkeiten nötig. Das hat alles eine gute Weile vorher zu geschehen, denn vor der Jagd muss im Revier Ruhe herrschen. Der Schütze sitzt bei der Drückjagd ganz still, das Wild bewegt sich ruhig, lässt sich Zeit, um zu sondieren und einzuschätzen, wo es am sichersten ist. Der Jäger muss deshalb isolierende Bekleidung tragen, da er vor allem auf großen Drückjagden mehrere Stunden pro Trieb ausharren muss.
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DEERHUNTER

Jagdgeschichte eines Jägers

Wir erfuhren, im Wald sei reichlich Wild, der Bestand an Schalenwild dicht, weshalb beste Stimmung herrschte, als wir uns im alten Stall zu Kaffee und Frühstück trafen. Gleichgesinnte, die wissen, was der andere meint, weil wir alle Jäger sind und die Jagd kennen. Hier herrscht ein ungezwungener Umgang miteinander, man kommt ohne Umschweife auf den Punkt und darf ganz man selbst sein. Aber während dem Plaudern beschäftigen jeden Jäger auch die eigenen Erinnerungen an Jagden und Erlebnisse aus vergangenen Jahren. Darunter sind schöne Tage mit Jagdglück, andere, an denen es bloß kalt war und die Zeit lang wurde, und als schönste Erinnerung das Kaminfeuer am Abend blieb, als sich mit steigender Körpertemperatur auch die gute Laune wieder einstellte und das gute Essen ein angenehmes Gefühl der Sättigung zurückließ. In der Regel hat man ja doch das eine oder andere erlebt, das man unbedingt loswerden muss oder man lässt nochmals die Bilder des Rehwilds im dicken Winterfell und mit dicken Wangen vor dem inneren Auge abspülen. Ein schönes Bild war es, wie sie durch die weiße Winterlandschaft zogen und kurz innehielten, wenn auch weit außer Schussdistanz, um wieder abzuspringen, woher sie gekommen waren.

Winter und Drückjagd

Ein Weilchen bleibt man noch stehen und blickt dem Wagen nach. Auf der Leiter fällt einem noch ein, dass die vierte Sprosse knackst, der Stiefel war schon auf ihr in Position gebracht, als man im letzten Moment noch einen Rückzieher macht: „Nicht doch!“ und besser gleich die fünfte Sprosse erklimmt. Es dauert einige Minuten bis eine entspannte Sitzposition gefunden ist, dann kann es beginnen und man horcht auf jeden knickenden Ast und jedes Rascheln auf dem Waldboden. Minute um Minute, Stunde um Stunde verstreichen, bis die Treiber zum Vorschein kommen und weitergehen, man wird hinter der Treiberlinie zurückgelassen. Das eröffnet die Chance einen Fuchs zu erwischen. Füchse schnüren gerne hinterher. Sein Keckern aus den Reihen der Treiber, zwischen denen er seelenruhig herumschleicht, ist vermeintlich zu vernehmen und jetzt dringt es vom Schilf am See herauf. Schnell wird überlegt: Welcher Jäger wurde wo angestellt und wer mag gerade geschossen haben? Ein Reh – Rothirsch – oder war es der Fuchs, der sich diesmal selbst überlistet hat? Der Atem gefriert, die Tage sind kurz aber klar. Das Winterlicht ist schön, weil es vom Schnee reflektiert wird und so von oben und unten kommt. Nach einem langen Tag in diesem Licht überfällt die Augen eine spezielle Wintermüdigkeit. Das Geräusch des Traktors nähert sich, schon ist wieder Gelächter zu hören. Alle Müdigkeit verfliegt beim Aufsteigen in den Wagen, es geht zurück zur Strecke, dem gerecht verbrochenen erlegten Wild und zum Verblasen im Fackelschein. Und dann erwartet uns der Kamin und jede Menge neues Jägerlatein, das jetzt ganz anders klingt als noch am Morgen.

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