REHWILD
In den letzten 40 Jahren ist der Bestand an Rehwild stetig gewachsen. Bei Jägern gehört es zu den nachgefragtesten Wildarten. Daher gilt der Rehbock als sehr beliebte Trophäe. Das Reh (Capreolus capreolus) ist die kleinste der 4 Hirscharten in Dänemark. Die Schulterhöhe beträgt 60-90 cm, die Körperlänge 90-130 cm und das Gewicht liegt zwischen 15 kg und 30 kg. Die Tiere verlieren ihr Fell während des Frühjahrs im April/Mai und haben danach ein rotbraunes Fell. Beim Einsetzen der Kälte im Herbst bekommen sie wieder ihr graues, dickes Winterfell.
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EIN REH IST NICHT EINFACH EIN REH

In der Jägersprache unterscheidet man zwischen dem männlichen und dem weiblichen Tier:

  • Das männliche Tier wird Rehbock oder Bock genannt.
  • Das weibliche Tier heißt Ricke und das neugeborene Jungtier Kitz.
  • Ein junges etwas ein Jahr altes weibliches Reh, das noch nicht gekalbt hat, wird in der Jägersprache Schmalreh genannt.
  • Ein Tier, das bereits gekalbt hat, nennt man Altricke – auch wenn es erst zwei Jahre alt ist.

Das Geweih des Bocks

Kurz nach dem Abwurf des alten Geweihs setzt in den Wintermonaten die Bildung des Folgegeweihs ein. In dieser Phase ist das Geweih noch von der sogenannten Basthaut umgeben. Die Basthaut nährt und schützt das Geweih während des Wachstums und fühlt sich wie Samt an. Nicht ganz zufällig heißt die Basthaut im Englischen daher „Velvet“ (Deutsch: Samt). Nach der Bildung des Geweihs stirbt die Basthaut ab und der Rehbock beginnt sie durch Fegen zu entfernen. Bei einigen Böcken beginnt das bereits im März, während andere zum Beginn der Bockjagd in Dänemark am 16. Mai mit dem Fegen noch nicht begonnen haben. Das Geweih wird an dünnen Zweigen entlang gefegt und es nimmt die Farbe der Pflanzen an, mit denen es in Berührung kam. Der Rehbock fährt mit dem Fegen die ganze Sommerzeit hindurch bis zur Brunstzeit fort. Beim Fegen setzt der Rehbock zur Reviermarkierung mittelst Duftdrüsen an Stirn und Klauen Duftmarken ab.

Keimruhe
Ende Juli und Anfang August beginnt die Paarung. Der Rehbock wird versuchen, alle paarungsbereiten Ricken in seinem Territorium aufzusuchen und andere Böcke fernzuhalten. Nach der Paarung kommt es bis Dezember/Januar zur sogenannten Keimruhe, erst dann beginn sich der Embryo zu entwickeln. Die Ricke setzt ein bis drei Kitze im Mai/Juni. Am Anfang verlässt die Ricke das Kitz, um Nahrung zu suchen. Nach relativ kurzer Zeit aber ist das Kitz groß genug, um der Ricke zu folgen. In den ersten Monaten ist ein Rehkitz sehr gefährdet. Ungefähr 60 % der Rehkitze werden laut Schätzungen Opfer des Fuchses.
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Rehwild gibt es überall

Man trifft überall dort auf Rehwild, wo es geeignete Nahrung gibt. Rehe grasen nicht, sondern ziehen frische Triebe oder frisch gekeimtes Gras vor. Wer einem Reh beim Äsen zuschaut, kann beobachten, wie es sich an verschiedenen Pflanzen und Blüten bedient. Das Reh frisst 50 bis 60 verschiedene Pflanzen.

Jagdgebiet
Das Rehwild ist nie weit von den Windschatten gebenden Bäumen entfernt. Auf Wiesen am Waldesrand hält es sich besonders gern auf. Aber in unserer heutigen Kulturlandschaft kann man den Bock auch mitten in einem Rapsfeld antreffen, wo er sich an den ölhaltigen Pflanzen bedient. Wenn die Jäger auf Bockjagd gehen, brechen sie früh am Morgen oder spät abends eine Stunde vor Sonnenuntergang auf. Man trifft jedoch auch mitten am Tag auf den Rehbock. Man benötigt weder strahlenden Sonnenschein noch trockenes Wetter. Der Bock lässt sich bei jedem Wetter erlegen.
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Jagdzeit

Die Bockjagd geht in Dänemark vom 16. Mai bis 15. Juli. Der Jäger sitzt in der Regel auf einem Leitersitz, einem Hochsitz, oder er pirscht sich an den Bock heran. Bei der Pirsch ist es wichtig, nah an das Tier heranzukommen, um es dann mit Büchse oder Bogen zu erlegen. Bitte beachten, dass man bei der Frühjahresjagd in Dänemark kein Schrot verwenden darf! In Dänemark dürfen im Herbst Böcke und Ricken bejagt werden. Die Rehwildjagd beginnt am 1. Oktober und geht bis Ende Januar. Man jagt immer noch aus der Ferne, aber mit der Zunahme an herabfallendem, raschelndem Laub wird es immer schwieriger, sich an die Tiere heranzupirschen. Bei der Treib- und Drückjagd mit der Büchse werden um so mehr Tiere erlegt. In einigen Gegenden werden auch Rehe mit Schrotflinten erlegt. Das ist vollkommen vertretbar und ganz effektiv, so lange man die empfohlene maximale Entfernung von 20 m einhält und nur großes Schrot verwendet.

Waffe und Munition
Die meisten erlegen Rehwild mit der Büchse. Es lässt sich viel darüber diskutieren, welches Kaliber am geeignetsten ist. Den Jägern steht eine nahezu unbegrenzte Auswahl von 5,56 mm und aufwärts zur Verfügung, solange das Geschoss die gesetzlichen Vorschriften erfüllt: Geschossgewicht 3,2 Grain (50 Gramm) und Geschossenergie (E100) mindestens 800 J.
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Ausrüstung

Ein Jäger geht niemals ohne seine Ausrüstung los. Folgendes sollte er mindestens dabei haben:


  • Fernglas
  • Messer zum Aufbrechen
  • Tragriemen, um den Bock zum Auto zu transportieren
  • Wanne, in die das Tier gelegt werden kann, damit kein Blut in das Auto läuft
  • Mückenspray
  • Heißer Kaffee für den kalten Morgen
Ein kulinarische Erlebnis
Das Fleisch von Rehen schmeckt schön nach Wild. Daher gehört ein Rehrücken von einem Sommerbock in den gehobenen Restaurants einfach auf die Speisekarte. Ein frisch geschossener Sommerbock, dessen Rücken in kleine Tournedos geschnitten, mit Bauchspeck umwickelt, in Butter gebraten und mit Cognac flambiert wird, ist einfach köstlich. Dazu reicht man Kartoffeln der neuen Ernte und grünen Spargel. Guten Appetit.
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