Entenjagd
Die Entenjagd wird ausgeübt, wenn sie auf Zug sind. Meist wird Sonnenaufgang und Sonnenuntergang für die Entenjagd bevorzugt. Da streichen die Enten zu Wasserläufen, Seen und Moosen bzw. wieder zurück. Die Jäger stellen sich auf ihren Ansitz rund um das Wasserloch an. Die Tarnung muss so gut wie möglich sein, um die Enten nicht zu verprellen. Ein Hund, der gut apportiert und keine Scheu vorm Wasser kennt, ist dabei unerlässlich. Eine Vielzahl von Entenarten darf gejagt werden, am häufigsten werden aber Stockenten, Krickenten und Pfeifenten erlegt. Selbst in Fischgründen ist die Entenjagd gestattet. Dabei wird von einem Kajak oder kleinen Boot aus gejagt.
Jagdgeschichte eines Jägers
Selten muss man so zeitig am Morgen aus dem Bett springen wie für die Entenjagd, deren Zeit endlich gekommen ist. Seit Monaten wurde gewartet und am Vortag bereits alles vorbereitet. Nur der Kaffee sollte besser frisch sein, bevor es ab ins kalte Auto geht. Von der Kälte wird nichts gespürt, längst kreisen die Gedanken um glückliche Stunden im Moor in den vergangenen Jagdsaisonen; Schnelle Schwingengeräusche in der Dunkelheit, der Duft des Moorwassers und die frische Brise auf den Wangen. Plötzlich reißt einen auf dem Weg zum Ansitz, das Schmatzen der im Wasser watenden Gummistiefel aus den Gedanken. Die Hund zottelt hinterher und antwortet mit Schweifwedeln, als wolle er sagen: „Na, mein Freund, gleich werden wir sehen, ob heute eine Ente für dabei ist. Nach einiger Zeit des Wartens, beginnen die Enten mit dem Streichen. Der Wind hat zugenommen und die ersten Enten sind eingefallen, aber die Entfernung ist zu groß. Der Hund schaut in ihre Richtung und wedelt wieder. „Nur ruhig“, gibt man mit einem Lächeln zu verstehen – nur zu gut kennt man von sich selbst das Gefühl, wenn einen das Jagdfieber packt. Hätte man doch Entenlocker mitbringen sollen? Schließlich sind sie auf dem Zug.
Der erste Schuss fehlt, doch der zweite Schuss trifft den Nachzügler im Schwarm. Der Hund denkt: „Jeder ist dazu berufen, das zu tun, was er am besten kann! Die hole ich mir.“ Noch bevor man nach der vergessenen Hundepfeife langen konnte, ist der beste Freund des Menschen bereits mit der Krickente im Maul zurück. Vergessen ist der verschüttete Kaffee, Herbstmelancholie, Kälte, die eigenartige Stimmung sind verflogen. Die Nacht ist vorüber, die Dunkelheit dem Morgen gewichen. Zuhause wartet, soeben aus dem Bett aufgestanden, die Liebste. So viel gäbe es zu erzählen, aber dazu fehlen einfach die richtigen Worte. Deshalb belassen wir es bei dem Satz: „Ich habe eine Ente mitgebracht – war ein guter Morgen.“ Abwesend am Frühstückstisch sitzend dringen wie von Ferne die Worte der Gattin an Ohr: „Warum bist du voller Kaffee?“ Der Hund seufzt in seinem Korb und wedelt sich in den Schlaf.
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